KIRAS KLEINER HUNDEKURS 1. Teil

Willkommen bei meinem Kurz-Kurs zur korrekten, artgerechten Hundeerziehung!

Ich bin durchaus selbstkritisch und gebe zu Fehler gemacht zu haben. Kiras Erziehung war im Welpenalter nicht richtig. Das wirkt sich bis zum heutigen Tag aus.
Zu der Zeit hatte ich aber auch persönlich sehr viel um die Ohren, sehr wichtige, existenzbedrohende Entscheidungen zu treffen. Kiras Unterricht kam da leider zu kurz. Diesen Fehler werde ich nie wieder machen.

Ich habe sehr viel im Internet recherchiert. Bücher gelesen. Im Fernsehen verschiedene themenrelevante Sendungen angesehen. Von überall pickte ich mir das Beste und für unsere Kira förderlichste heraus.
Ich möchte dieses Wissen nun mit Euch teilen.
Ich hoffe den wöchentlichen Rhythmus den ich mir vorgenommen habe durchzuhalten. Es müsste möglich sein.

Also genug der einleitenden Worte und beginnen wir mit Teil Eins meiner Ratschläge.
Es beginnt beim Pfötchen geben und endet vorerst beim Intelligenztest speziell für Hunde…

Das Pfote geben

Eine sehr drollige aber auch sehr fordernde Geste des Hundes. Sie stammt ursprünglich vom Futterbetteln der Wölfe.
Dieses Verhalten übertrug sich während der langen Domestizierung des Wolfes bis zu unseren heutigen Gebrauchshunden.

Unsere Kira beispielsweise setzt das Pfote geben sehr gerne ein um ihren Willen durchzusetzen. Das schafft sie (leider) auch meistens. Wie sich nun herausstellte ein Fehler von uns Menschen.

Wir hätten sie ignorieren sollen!
Es folgen wichtige Verhaltensregeln an die sich alle Familienmitglieder auch konsequent halten sollten:

  • Unerwünschtes Verhalten nicht beachten!
  • Erst wenn der Hund das unerwünschte Verhalten unterlässt, sich ihm wieder zuwenden!
  • Man erreicht am schnellsten das Ziel, wenn der Vierbeiner niemals Erfolg mit seinen Unarten hat!

    Beispiel:
    Der Hund springt mit den Vorderpfoten auf unseren Schoß.
    Nicht anfassen oder runterschieben, er würde damit schon erfolgreich sein und Aufmerksamkeit erregen.
    Es ist besser ihn solange nicht zu beachten, bis er die Vorderpfoten wieder am Boden hat.

  • Sämtliche Familienmitglieder müssen bei der Erziehung mitmachen, keine Inkonsequenz!
  • Immer dasselbe Kommando für immer die Gleiche Handlung geben!

Diese Tipps eignen sich besonders für Welpen, sensible oder ängstliche Hunde.

Zur Lehrmethode

Immer der Grundsatz „mit kleinen Schritten zum Erfolg“.

  • Die Aufgaben nie zu schwierig gestalten
  • Nicht den Hund mit zu häufigen Wiederholungen überfordern
  • Eine zu schwierige Übung nicht wiederholen!
  • Das Training mit einer leichten Übung beenden die der Hund beherrscht
  • Die Fellnase nach jedem Erfolg überschwenglich loben und belohnen
  • Klare Anweisungen geben!
  • Die Lernschritte so klein wie möglich halten, so wird das Lernziel relativ schnell erreicht
  • Positive Stimmung während der Übungen
    Jede Art der Bestrafung nimmt dem Hund das Selbstvertrauen!
  • Den Hund niemals vermenschlichen!
    (Dazu später noch mehr).

Unsere Hunde reagieren auf menschliche Körpersprache und Mimik wie kein anderes Tier. Ich erlebe dies täglich bei Kira:

Ich selbst bin sehr sensibel und auch leider sehr nervös, leicht reizbar.
Das macht sich öfter während der Arbeit am PC bemerkbar. Kira spürt jede Nuance meiner Stimmung. Es genügt dann wenn ich das Kaffee-Häferl etwas zu hart am Tisch absetze und sie geht lieber in den ersten Stock zum Frauchen.
Ich habe sie nie noch irgendwie misshandelt. Wenn so etwas vorkäme würde ich mir die betreffende Hand im Keller mit der Kreissäge abschneiden, das habe ich geschworen.
Jedoch Kira hasst jede Art negativer Stimmung, sie tut daher alles um uns wieder in gute Laune zu versetzen. Es sieht fast so aus als könnte sie Gedanken lesen.

Man kann über dieses enorme Einfühlungsvermögen der Hunde nur staunen!

 

Das Hundegedächtnis

Hunde vergessen die Bedeutung eines Befehls den sie längere Zeit nicht gehört haben relativ schnell. Deswegen ist es wichtig immer zu üben!
Dieses schlechte Kurzzeit-Gedächtnis ist ein gewisser Nachteil.
Daher NIEMALS den Hund für etwas bestrafen das schon einige Minuten zurückliegt! Er versteht nicht den Anlass der Strafe. Das Einzige was geschieht ist, er verknüpft das Erscheinen der jeweiligen wütenden Person mit sich selber, weiß aber nicht weshalb.
So wird der Vierbeiner immer unsicherer und das Stresslevel steigt.

Man sollte auch den Hund nie nur herumkommandieren ohne ihn zu loben und zu belohnen!
Wenn er von einem ranghöherem Rudelmitglied Befehle bekommt ist er glücklich.
Für ihn als Rudeltier entspricht das seinem Sozialverhalten, zumal wenn er gelobt wird.

Der Intelligenztest

Viele Menschen wollen wissen wie intelligent ihr Hund nun wirklich ist. Allgemein sind wild lebende Tiere intelligenter als ihre gezähmten, domestizierten Artgenossen.
Es gibt für unsere Hunde einfach nichts zu jagen und weniger Gefahren.

Zum Test:
Man bindet ein Leckerchen an eine Schnur und legt das Ende mit dem Leckerli vorerst unerreichbar für den Hund unter ein Kästchen (Schrank).
Das andere Ende der Schnur wird mühelos erreichbar für die Fellnase plaziert.
je schneller der Vierbeiner realisiert er bekommt das Leckerchen nur wenn er an der Schnur zieht, umso intelligenter ist er.

Natürlich werden sich verfressene Hunde mehr bemühen als wählerische.

Probiert es aus!

So-das war Teil Eins meines kleinen Hundekurses.
Ich hoffe es war ein bisschen etwas dabei was Euch geholfen hat.
Bis zum nächsten mal und liebe Pfotengrüsse!

Hier noch zwei Videos zum Thema Hundeerziehung.

Das Erste mit einem weissen Schäferhund!
Das Zweite enthält verschiedene, praktische Übungen.
Viel Spass!

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