Kira & Ogy und die Katzen
Also wir hätten uns das niemals träumen lassen. Als wir die beiden Katzen aus dem Tierheim Parndorf im Burgenland zu uns holten, dachten wir schon das war ein Fehlgriff.
Die erste Handlung der zwei nach dem Öffnen der Transportbox bei uns zu Hause, sofort in die hinterste Ecke zu verschwinden und nicht wieder aufzutauchen.
Jeglicher Annäherungsversuch unsererseits wurde mit wütendem Fauchen und Knurren quittiert.
Ich versank in Hoffnungslosigkeit.
Wie sollten wir das mit den Hunden, Kira und Ogy machen?
Obwohl wir beide-meine Lebensgefährtin und ich-nicht unerfahren in Katzenhaltung sind, immerhin lebten bei uns zwei Kätzinnen fast 14 Jahre, waren wir erstmal ratlos. So eine Aggression war uns fremd.
Ich griff zum Smartphone und rief die Leiterin des Tierheims Parndorf Frau Dr. Claudia Herka an.
Geduld ist auch eine Tugend
„Haben Sie Geduld! Zwingen Sie die Katzen zu nichts! Keine Annäherungen, kein Streichelversuch, gar nichts! Lassen Sie die Katzen entscheiden wann sie zu Ihnen kommen!“
Das war der gutgemeinte Rat von Frau Dr. Herka.
Sie bot auch an, falls es überhaupt nicht klappen sollte die Katzen wieder abzuholen. Soweit wollten wir es aber nicht kommen lassen.
Wir befolgten die Hinweise.
So zwei Wochen später die Wandlung!
Nachdem die beiden wenn sie sich unbeobachtet fühlten ihr Versteck verließen und das große Zimmer erkundeten riskierten wir es das gesamte Haus für die Zwei zugänglich zu machen. Natürlich würden sie dann auch mit den Hunden in Berührung kommen.
Der pechschwarze Kater Puma und die grau-schwarz gestreifte Kätzin Cindy blühten auf!
Neugierig und völlig friedlich erkundeten sie die übrigen Räume bis in die letzten Winkel.
Daraufhin führte ich zuerst Kira in den ersten Stock des Hauses. Der Boden dort ist mit einem glatten Holzboden verlegt und da sich Ogy vor genau diesen glatten Böden panisch fürchtet, geht er freiwillig nie ins Obergeschoss. Da bestand also keine Gefahr.
Vorerst machte nur Kira vorsichtig mit den neuen Katzen Bekanntschaft.
Sie beschnupperte die Beiden, die zeigten wenig bis keine Reaktion. Die große Hündin wandte sich ab und döste am Boden friedlich ein.
Vielleicht ist auch das fortgeschrittene Alter Kiras nicht von Nachteil. Sie wird im November elf Jahre. Ihre Sturm- und Drangperiode ist schon lange vorbei. So nimmt sie diese Veränderungen doch sehr gelassen auf.
Cindy und Puma registrierten Kira zwar, setzten danach jedoch ihre Erforschungen fort.
Das Eis war endgültig gebrochen!
Zusammenleben in Harmonie
Kurze Zeit später stieß der noch sehr junge und total verspielt kleine Tiger zu uns. Mit ihm gab es überhaupt keine Probleme.
Er traf die Hunde gleich am ersten Tag im neuen zu Hause. Der Winzling stellte sich Kira sogleich in den Weg, machte einen Buckel, fauchte so gut er es als fast noch ein Baby eben konnte und hatte vor nichts Angst!
Irgendwann liefen die Drei natürlich auch ins Erdgeschoß und trafen dort den kleinen Ogy. Der liegt meistens am Sofa im Wohnzimmer und beobachtet die Lage.
Und genau wie bei Kira wurde er beschnuppert, begutachtet und danach geflissentlich ignoriert.
Es gibt keinerlei Revierstreitigkeiten. Ich denke das haben sich unsere tierischen Mitbewohner schon untereinander ausgemacht.
Was die tägliche Fütterung angeht so ist auch das schon wieder Routine. Die Katzen nehmen ihr Mal im Obergeschoss ein, die Hunde im Erdgeschoss.
Manchmal kommt es vor wenn Kira glaubt sie ist ungestört, dass sie sich heimlich in den ersten Stock schleicht. Dort leert sie dann die auf einem kniehohen Kästchen stehenden Katzen-Futternäpfe. Selbst wenn die das mitkriegen bleiben sie friedlich.
Andererseits wenn das Katzentrio die Fütterung der Hunde im Erdgeschoss mitbekommt gibt’s ein richtiges Katzenkonzert! Dann kann es schon mal vorkommen, dass einer der drei blitzschnell ein Stückchen Hundefutter stibitzt und es in irgendeiner Ecke hastig verspeist!
(Dasselbe machen die übrigens auch bei uns Menschen. So schnell kann man nicht kucken und es wird die Wurst vom Brot geklaut…)
Zumindest die Hunde, Kira und Ogy, bleiben dabei friedlich und schauen nur verdutzt. Naja, was sollen die auch machen. Wenn man einen der Drei beim „Diebstahl“ erwischt, rasend schnell zischt der ins Obergeschoß. Nachlaufen sinnlos…
So verläuft das Zusammenleben von Hund und Katz bei uns eigentlich problemlos.
Doch ein Sonderfall ist der schwarze Puma…
Puma und Ogy
Möglicherweise liegt es an Ogys Behinderung. Er ist fast blind. Sieht nur schemenhaft. Operation kommt bei ihm leider nicht infrage.
Der schwarze Puma merkt das vielleicht auf einer unterbewussten Ebene.
Denn er läuft ihm nach wie ein siamesischer Zwilling!
Wenn er sich im selben Zimmer wie Ogy aufhält wie angewachsen!
Er schmust mit ihm, er kuschelt mit ihm am Sofa, er freut sich wie irr wenn Ogy vom Garten ins Haus kommt. Er führt ihn eng angeschmiegt ins Zimmer.
Ogy seinerseits erwidert diese Liebkosungen. Immer wieder Küsse auf den kleinen Katzenkopf. Einmal sah ich wie er diesen Kopf ganz vorsichtig ins Maul nahm. Natürlich ohne zu Beissen.
Ich bin kein Verhaltensforscher. Ich kann eben nur aus den eingangs angeführten Gründen vermuten weshalb Puma sich so verhält.
Es ist jedoch immer wieder schön zu sehen wie sich zwei verschiedene Tierarten perfekt vertragen können.
Wir Menschen können viel lernen!
Im Bilderkarussell könnt Ihr sehen wie unsere Fellnasen bei uns leben.
Das wars wieder mal von uns.
Ich hoffe Ihr könnt ein wenig von unseren Erfahrungen mitnehmen.
Falls Ihr in ähnlichen Situationen seid.
Liebe Pfotengrüße und bis bald!