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ToggleAlarm!
Es war nicht mehr lange zum Weihnachtsfest. Unser weißer Engel Kira benahm sich normal, nichts deutete auf irgendwelche Probleme hin. Die Spondylosen-Erkrankung haben wir im Griff, auch Blasenentzündungen sind bis jetzt kein Thema mehr.
Als Kira seitlich am Boden lag, ertastete ich routinemäßig die Geschwulst in der seitlichen Rippengegend.
Wir hatten diese Zubildung jahrelang im Auge, der Tierarzt versicherte uns noch ist kein Grund zur Panik. Wenn Kira keine Verhaltensauffälligkeiten zeigt, normal frisst und auch sonst keine Krankheits-Symptome, bleibt die Geschwulst unter Beobachtung. Das sei aber sehr wichtig!
Nun ertastete ich aber eine eindeutige Umfangsvermehrung dieses Knotens unter der Haut! Die Zubildung ließ sich bewegen, war gut eingrenzbar und Kira zeigte keine Schmerzreaktion wenn man darauf herumdrückte.
Roter Alarm oder doch nur gelber Alarm?
Bei ersterem hätten wir unseren weißen Engel sofort ins Auto gepackt und wären wie die Verrückten über sämtliche roten Ampeln in die nächste Tierklinik gerast!
Doch da Kira absolut keine Symptome zeigte gingen wir runter auf gelben Alarm. Am nächsten Tag waren wir bei unserer Tierärztin vorstellig. Sie hatte ihre Praxis erst vor kurzem eröffnet, die Entfernung zu ihr ist nicht der Rede wert. Also nichts wie dorthin…
Diagnose
Wir warteten nicht lange in der Praxis der jungen Veterinärin. Frau Mag.med.vet. Kathrin Siess, der Link zur Ordination: https://tierarztpraxis-siess.at/, öffnete uns nach fünf Minuten die Türe.
Sie hatte sich vor unserem Besuch in Kiras Problem eingelesen, da sie die Praxis vom pensioniertem Herrn Dr. Feil übernommen hatte. Auch bei ihm waren wir mit Kira in Behandlung. Frau Magister Siess studierte die vorhandenen Unterlagen und schätzte nach gründlicher Untersuchung der Hündin die Lage richtig ein.
Aller Wahrscheinlichkeit nach war Kiras Tumor-und es war ein solcher-nicht bösartig. Da er die vorher erwähnten Eigenschaften aufwies.
Um die Gut- oder Bösartigkeit zu bestimmen wäre es nötig eine Probe-Biopsie-der Wucherung zu entnehmen. Nicht mehr als ein kleiner Stich mit der Nadel, ähnlich einer Impfung. Doch das Risko, dass dadurch erst recht Krebszellen in die Blutbahn gelangen könnten hielt uns-nach Rücksprache mit der Ärztin-von diesem Vorhaben ab. Wir würden nach der notwendigen Entfernung des Tumors bestimmen zu welcher Kategorie er gehört.
Das Nächste war ein großes Blutbild von Kira. Dieses war nötig angesichts ihres Alters von 12 Jahren. Frau Magister erklärte uns sie würde eine „Inhalationsnarkose“ einsetzen. Das ist die beste und schonenste Art speziell ältere Tiere in Narkose zu versetzen.
Der Link zur Inhalationsnarkose von einer anderen Tierarzt-Praxis erklärt:
https://www.tierarzt-loehne.de/inhalationsnarkose/
Doch ein Risiko gibt es bei jeder Art der Narkose: Die Nierenwerte des Tieres. Wenn die Operation erfolgreich verläuft, der Tumor entfernt wurde, besteht doch die Gefahr die Nieren durch das Narkosemittel zu schädigen. Ganz besonders wenn diese geschwächt oder geschädigt sind!
Daher erfragte Frau Magister Siess ob Kira irgendwelche Merkmale einer Nierenschwächung zeigen würde, wie mehr trinken, Mattheit oder Futter verweigern, ecetera.
Wir verneinten das.
Trotzdem wurde das Blutbild gemacht, um sicherzugehen.
Wie entsteht eigentlich ein Tumor?
Normal teilen sich Zellen im Körper und erneuern sich geordnet und kontrolliert.
Wenn die Zellen die Fähigkeit verlieren sich normal zu teilen, zu erneuern und zu sterben, wachsen sie ungebremst weiter.
Als Auslöser kommen folgende Faktoren primär in Betracht:
- Alter des Hundes
- Geschwächtes Immunsystem
- Chronische Entzündungen
- Hormonelle Veränderungen
- Genetik
Verschiedene Umwelteinflüsse, krebserregende Substanzen, Strahlung und/oder Tabakrauch können auch zur Tumorbildung führen.
Unsere Entscheidung
Frau Magister entnahm Kira sofort eine Blutprobe, wir könnten auf das Ergebnis warten oder mit Kira nach Hause fahren um den Stress für sie abzubauen.
Wir entschieden uns für Zweiteres. Zu Hause warteten wir nervös und besorgt auf den Anruf von Frau Doktor.
Als das Smartphone klingelte war ich nach dem ersten Ton sofort an der Strippe.
Ich konnte es an der Stimme von Frau Magister Siess heraushören…
Sie erkundigte sich zuallererst ob Kira überhaupt zwölf Jahre alt war. Ich bejahte dies, sie könne zum Beweis in den Impfpass sehen, dort steht ihr Alter amtlich.
Kiras Blutwerte sind absolut perfekt! Alles dort wo es sein soll. Also auch-Gott sei es gedankt-die so wichtigen Nieren!
Einer Operation zur Entfernung dieses Tumors stand nichts mehr im Wege.
Nach einem nochmaligem persönlichem Termin in der Praxis in dem sämtliche Einzelheiten nochmal genau besprochen wurden, bestimmten wir den 31. Dezember 2024-Silvester-als den Termin für den Eingriff.
Auch an diesem Tag, Samstag, der Jahreswechsel, war Frau Magister Siess noch bis zwölf Uhr Mittags in ihrer Ordination tätig.
Halb im Scherz warf ich ein, zumindest bis Mittag sind wir alle noch nüchtern…
Unterschiede zwischen den GUTARTIGEN und BÖSARTIGEN Tumorarten
Gutartig (benignen):
- Wachsen langsamer
- Bleiben an ihrem Entstehungsort
- Dringen nicht in umliegendes Gewebe ein
- Bilden im Allgemeinen eine umschlossene Masse
- Weisen gut differenzierte Zellen auf. Sie ähneln den normalen Zellen des Gewebes ausdem sie entstanden sind
- nur seltene Ausbreitung von Krebszellen vom primären Tumor zu anderen teilen des Körpers (Metastasierung)
Bösartig (malignen)
- Können in umliegendes Gewebe eindringen
- Wachsen schneller
- Weisen Veränderungen in der Zellstruktur auf
- Metastasierung
Zusammenfassend ist festzustellen gutartige Tumore sind nicht lebensbedrohlich. Sie lassen sich relativ leicht entfernen und kehren selten zurück.
Bei bösartigen Tumoren besteht ein hohes Risiko der Metastasierung, hohe Rückfall-Wahrscheinlichkeit, sehr ungünstige Prognose.
In diesen Fällen nur noch Therapie zur Schmerzbekämpfung und Erhaltung der Lebensqualität.
31. Dezember 2024 - die Operation
Der Eingriff war an diesem speziellen Tag um 9 Uhr vormittags angesetzt und für zwei Stunden anberaumt.
Besorgt verabschiedeten wir uns von unserem Liebling als Frau Magister Siess sie uns abnahm und in die Ordination zur OP-Vorbereitung führte.
Ich kämpfte mit den Tränen. Trotz aller Beschwichtigungsversuche seitens der Tierärztin war ich sehr in Sorge. Kiras Vorgängerin, Kira I., hatten wir mit zwölf Jahren verloren, hoffentlich kein schlechtes Omen…
Meine Lebensgefährtin und ich vertrieben uns die Zeit in einem nahegelegenem Einkaufszentrum, tranken Kaffee, waren aber in Gedanken bei Kira in der Ordination.
Ist der Tumor wirklich gutartig? Hatte er nicht gestreut? Vertrug sie mit zwölf Jahren die-wenn auch schonende-Inhalationsnarkose?
Tausend Sorgen schossen uns durch den Kopf.
Wir ließen knapp zwei Stunden ins Land ziehen, beglichen die Rechnung im Cafe und fuhren schleunigst wieder in die Praxis.
Nach dem Betreten des Wartezimmers nahm uns Frau Magister fröhlich lächelnd in Empfang.
Es war alles nach Plan verlaufen, keine Probleme.
Der Tumor war im Handumdrehen entfernt, immerhin jedoch schon mandarinengroß! Die richtige Entscheidung dieses Biest zu entfernen.
Frau Magister Siess versicherte an dieser Stelle wird keine Zubildung mehr auftreten. Wir waren erleichtert. Kira begrüßte uns schwanzwedelnd und japselnd, noch ein bisschen groggy und durcheinander, aber schon wieder fast die Alte. Nichts wie raus aus der Ordination! Wer will ihr das verdenken…
Ich besah mir das tückische Biest im Reagenzglas. Groß wie eine Mandarine. Da entschieden wir die Gut- oder Bösartigkeit nicht bestimmen zu lassen.
Kira war wieder gut drauf, auch die Ärztin war sehr glücklich. Weshalb sollen wir uns noch mehr Sorgen bereiten?
Das Blutbild war perfekt, nichts deutete auf bösartige Symptome hin.
Weg mit dem Ding, entsorgen. Aus den Augen, aus dem Sinn.
Ende gut-alles gut - die Nachsorge
Kira jetzt in einen schicken, blauen Body gekleidet anstatt eines Halskragens, wurde entlassen. Nach einer Woche kontrollierte Frau Magister die Wundheilung der Naht.
Diese verheilte problemlos. Kira verspürte keine Schmerzen. Gemäßigte Spaziergänge waren kein Problem.
Wieder eine Woche darauf die Naht Entfernung. Nach nicht einmal einer Minute waren die Nähte gezogen, Kira konnte den Body ablegen und ihre Genesung schritt flott voran. Auch Frau Magister Siess war sehr erleichtert.
Nun ist der Tumor entfernt, Kira ist wieder die Alte und hat entschieden noch lange bei uns zu bleiben.
Gott sei es gedankt.
Noch 2 Videos Kira vor und nach der Operation
VIDEO: Kira einen Tag vor ihrer Operation
VIDEO: Nach erfolgreichem Eingriff der erste Spaziergang am Neujahrestag 2025
Schlußbemerkung und Ausblick
Nun ist Kira wieder gesund. Die Art des Tumors ließen wir nicht bestimmen. Unser Schatz zeigt keine Beschwerden die auf dieses Gewächs zurückzuführen wären.
Wenn jetzt noch die Kosten dieser gesamten Prozedur von Interesse sind:
Insgesamt, Vorgespräch, Blutbild, Operation, Medikamente, Body und Nachsorge, so ca. € 500.
Wir denken es ist sinnvoll investiertes Geld.
Danke für Euer Interesse, ich hoffe ich konnte Euch helfen falls Ihr vor einer ähnlichen Operation steht.
Liebe Pfotengrüße aus KIRAS HOME!